Glossar


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Saprobiensystem:

Empirische Gruppierung von Organismen mit brauchbaren Indikatoreigenschaften bezüglich der Belastung des Gewässers mit organischen (Abwasser) Stoffen. Heute existieren mehrere solche "Systeme". Eine Analyse der wechselseitig wirksamen Faktoren fehlt bis auf wenige Ansätze aus jüngster Zeit. In Europa hat sich eine Aufteilung in vier (resp. fünf) Stufen der Saprobität, bzw. "Verunreinigung" am breitesten durchgesetzt. Diese Stufen werden wie folgt bezeichnet: 1. Katharobe Stufe: Der Zustand eines Gewässers ohne jegliche Abwasserbeeinflussung. 2. Obligosaprobe Stufe: Sehr geringe Belastung des Gewässers mit organischen Verunreinigungen. Dieses weist einen hohen Sauerstoffgehalt bei geringer Konzentration an Düngestoffen auf. Charakteristische Organismen sind Insektenlarven und Kieselalgen. 3. Beta-Mesosaprobe Stufe: Gewässer mit geringer bis mittlerer Verunreinigung. Dieses weist eine noch hohe Sauerstoffkonzentration auf. Die Düngesalze liegen hauptsächlich als sauerstoffreiche Verbindungen vor. Schnecken, Krebstiere, Grünalgen und höhere Wasserpflanzen sind kennzeichnend. 4. Alpha-Mesaprobe Stufe: Gewässer mit mittlerer bis starker Verunreinigung. Dieses zeichnet sich durch niedrigen Sauerstoffgehalt aus. Die Düngesalze treten vielfach als sauerstofffreie Verbindungen auf. Der Anteil autotropher Pflanzen ist gering, so dass die biologische Sauerstoffproduktion nicht sehr gross ist. Als typische Organismen kommen Egel, Borstenwürmer und Wimpertiere vor. 5. Polysaprobe Stufe: Gewässer mit sehr starker Verunreinigung. Die Sauerstoffkonzentration ist dabei sehr gering; dafür treten häufig Ammoniak oder sogar Schwefelwasserstoff auf. Sauerstoff abgebende Pflanzen sind keine mehr vorhanden. Die Lebensgemeinschaft charakterisiert sich durch Bakterien und bakterienfressende Wimpertiere.


Quelle: ARA Bern AG