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28.01.2019

Spatenstich anlässlich der Erweiterung und Sanierung der kommunalen Abwasserreinigungsanlage (ARA)


Am 23. Januar 2019 fand auf dem Areal der ProRheno in Basel der Spatenstich für die Erweiterung und Sanierung der kommunalen Abwasserreinigungsanlage (ARA) statt. Regierungsrat Christoph Brutschin aus Basel-Stadt und Regierungsrätin Sabine Pegoraro aus Basel-Landschaft führten zusammen mit ProRheno-Verwaltungsratspräsidenten Roger Reinauer und Betriebsleiter Alain Zaessinger diesen symbolischen Start aus. Gleich nach dem Spatenstich begannen vor den zahlreichen Gästen die Abrissarbeiten.

Zur ARA Basel heute

Die heutige ARA Basel ist seit dem Jahr 1982 in Betrieb. Sie arbeitet seit einigen Jahren an der Belastungsgrenze und überschreitet immer wieder die Grenz- und Richtwerte der Gewässerschutzgesetzgebung in der Schweiz. Die ARA Basel ist eine der wenigen Grosskläranlagen im Rheineinzugsgebiet, die noch keine Stufe hat zur Reduktion von Stickstoff, der erheblich zur Eutrophierung von Gewässern beiträgt. Damit der gesetzlich geforderte Stand der Technik wieder erreicht werden kann, muss die ARA Basel zwingend für die Reinigung des Abwassers von Stickstoffverbindungen ausgerüstet werden. Seit Anfang des Jahres 2016 wird bei Kläranlagen ab einer Grösse von 80'000 angeschlossenen Einwohnern ausserdem eine weitere Stufe zur Verringerung von Mikroverunreinigungen (MV-Stufe) gefordert. Mikroverunreinigungen sind organische Spurenstoffe aus verschiedensten Quellen, die in sehr tiefen Konzentrationen im Abwasser vorkommen und deren Eintrag in Flüsse oder Seen die Gewässerökologie schädigt. Für einen erfolgreichen Abbau der Mikroverunreinigungen ist die Ausrüstung der ARA mit einer Stickstoffelimination Voraussetzung. Es ist daher sinnvoll, diese beiden Erweiterungen zusammen vorzunehmen. Der Bau von Anlagen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen wird mit Beiträgen aus den Mitteln der seit Anfang 2016 erhobenen Bundesabwasserabgabe gefördert. Die ProRheno AG wird einen entsprechenden Antrag an den Bund stellen.

Zur Erweiterung und Sanierung ARA Basel

Die Totalerneuerung der ARA Basel hat den kompletten Umbau der gegenwärtigen Anlage im laufenden Betrieb zur Folge. Die mechanische und die biologische Reinigung werden ersetzt und um den zusätzlichen Stickstoffabbau erweitert. Dafür wird künftig das soge-nannte SBR-Verfahren eingesetzt mit insgesamt neun geschlossenen Reaktionsbehältern (SBR = Sequencing Batch Reactor). Dieses Verfahren bietet nicht nur einen sicheren Betrieb, sondern auch eine grosse Flexibilität gegenüber Belastungsschwankungen und eine hohe Energieeffizienz. Zeitlich gestaffelt entsteht die neue MV-Stufe, die als kombiniertes zweistufiges Verfahren zuerst mittels Ozonung und anschliessend mit Aktivkohle-Reinigung ausgelegt wird.

Ergänzend zu den beiden neuen Reinigungsstufen wird die Erweiterung der Schlammbehandlung mit einer Schlammfaulung inklusive Anlagen zur Aufbereitung und Einspeisung des gewonnenen Biogases in das städtische Gasnetz vorgesehen. Ausserdem ist die In-stallation von zusätzlichen Photovoltaikelementen auf den dafür geeigneten Dachflächen der neuen ARA Basel geplant. Insgesamt kann damit die Energiebilanz der Anlage optimiert werden. Die Gesamtausgaben des Vorhabens betragen 295,4 Mio. Franken. Diese wurden durch den Grossen Rat und durch den Landrat im September 2018 bewilligt.

Seit Oktober 2018 liegt die Baubewilligung vor. Die Arbeiten begannen unmittelbar nach dem symbolischen Spatenstich.

Die Inbetriebnahme der neuen Anlage soll im Jahr 2024 erfolgen.


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