ARA Basel


Die ARA Basel reinigt eine Abwassermenge von rund 86'000 Kubikmeter pro Tag (Schnitt der letzten 10 Jahre). Das entspricht rund 30 Millionen Kubikmeter pro Jahr und einem Volumen, wie wenn die ganze Fläche des Kantons Basel-Stadt von 0.85 Meter Wasser bedeckt wäre. 40% der Abwassermenge stammt aus den Haushalten. Dabei beträgt der Trinkwasserverbrauch pro Person und Tag 142 Liter (davon 41 Liter für die Toilette, 52 Liter für die Körperpflege und 49 Liter für Wasch- und Reinigungsarbeiten).

Die Haupt- und Sammelkanäle haben eine Gesamtlänge von ca. 360 km, wovon etwa 160 km zum Kanalanteil Basel-Landschaft gehören. Im gesamten Einzugsbebiet sind rund 270'000 Einwohner angeschlossen. Die Grundstückanschlussleitungen sind im Gesamten ca. 400 km lang. Dabei haben die Leitungen einen Durchmesser von 30 cm bis zu mehreren Metern.

Gereinigt werden die Abwässer von Basel-Stadt mit den Gemeinden Riehen und Bettingen, der Baselbieter Gemeinden Allschwil, Schönenbuch, Binningen, Bottmingen, Oberwil und Birsfelden sowie der französischen Gemeinde Neuwiller, der deutschen Gemeinde Inzlingen und ein Quartier von Weil am Rhein.

 

 

Im Einlaufpumpwerk (1) wird das ankommende Abwasser (A) mit Hilfe von vier Schneckenpumpen in die etwa 10 m höher gelegene Rechenanlage (3) gehoben. Die Rechenanlage hält alle gröberen, festen Abfälle zurück. Zuerst mit einem Grob- dann mit einem Feinrechen. Das Rechengut (a) gelangt über die Förderbänder in grosse Mulden und wird in die städtische Kehrichtverbrennungsanlage transportiert. Pro Tag fallen ca. 2.2 t Rechengut zur Entsorgung an.

Im Regen- und Havarierückhaltebecken (2) kann bei Starkregenereignissen oder Havarien Abwasser zurückgehalten und später der Anlage zugegeben werden.

Das Abwasser ist jetzt von allen groben Anteilen befreit und fliesst durch die Sandfanganlage (4). In grossen runden Betonbehältern werden an der Oberfläche schwimmende Schmutzteilchen und Fettverklumpungen abgeschöpft und in die Schlammbehandlung gebracht. Die sinkenden Schmutzteilchen (b), wie Sand werden unten abgezogen und in der Deponie Elbisgraben abgelagert. Pro Tag fallen ca. 0.6 t Sandfanggut an.

Anschliessend gelangt das vorgereinigte Abwasser in die beiden Vorklärbecken (5). Hier setzten sich Schwebeteilchen als Primärschlamm (c) langsam ab, der dann unten durch ein Rohr abgezogen und der Schlammbehandlung zugeführt werden. Das Abwasser wird nun über ein Zwischenpumpwerk (6) zur biologischen Reinigung in die drei parallelen Belebungsbecken (7) geleitet. Durch Zugabe von Hilfsstoffen werden die gelösten Phosphate des Abwassers, die z.B. von menschlichen Ausscheidungen stammen, gebunden und mit dem Belebtschlamm in den Belebungsbecken vermischt. Der Belebtschlamm besteht aus Kleinstlebewesen – jeder Liter enthält Milliarden von Bakterien.

Der Belebtschlamm wird mit Sauerstoff intensiv vermischt. Dadurch wird der Abbauprozess durch die Bakterien aktiviert und verhindert ein Absetzen der Kleinstlebewesen. Die jetzt noch im Abwasser enthaltenen Schmutzteilchen werden durch die Bakterien mit Hilfe des eingeleiteten Sauerstoffs in Wasser, Kohlendioxid und Mineralien umgewandelt. Das gereinigte Abwasser gelangt nun in die drei Nachklärbecken (8). Dort setzt sich der Belebtschlamm (d) ab und wird zu einem Teil in die Belebungsbecken zurückpumpt oder in der Schlammbehandlung entsorgt. Das so geklärte Abwasser (B) fliesst nun gemeinsam mit dem geklärten industriellen Abwasser der ARA Chemie durch den Ablaufkanal in den Rhein. 

Um Geruchsemissionen zu vermeiden wird die gesamte Abluft (e) gesammelt und behandelt (9). Die gereinigte Abluft (D) wird dann in die Atmosphäre abgegeben.