Glossar


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Bakterien:

KF: Kleine einzellige, wenige 1/1'000 mm grosse pflanzliche Organisen von kugliger (Kokken) stäbchenförmiger (Bazillen) oder schraubenartiger Gestalt (Spirillen). Sie teilen sich unter günstigen Umständen bis dreimal je Stunde. Sie spielen bei biologischen Abbauvorgängen (Fäulnis, Verwesung, Gärungen, usw.) und als Erreger von Krankheiten eine wichtige Rolle. Bakterien, die als Dauerform Sporen ausbilden können, heissen Bazillen. VT: Klasse der Spaltpflanzen, meist einzellige, mikroskopisch kleine, fast immer blattgrünfreie Lebewesen ohne ausgeprägten Zellkern, aber mit unscharf begrenztem Chromatingerüst. Ø meist ca. 1/1'000 mm. Man kann die einzelnen Zellbestandteile eines Bakteriums in drei Gruppen unterteilen: 1. Wand- und Hüllsubstanzen, bestehend aus Schleim (Polysaccharide, Hemizellulosen, Polypeptide) und der Zellwand (Protein-Polysaccharid). Diese Stoffe sind biologisch schwer an­greifbar und übernehmen damit die Schmutzfunktion. 2. Protoplasma, Kernäquivalent bestehend aus Protein, Kohlenhydrate, Nucleinsäure, Lipoide. Lebende Substanz wird im engeren Sinne nur bei völligem Nahrungsmangel zur Erhaltung der Lebensfunktionen teilweise oxydiert (endogene Atmung). 3. Reservestoffe, sie bestehen aus Glycogen (Polysaccharid), Volutin (Pentosenucleinsäure), Fette, Lipoide. Diese werden bei Nahrungsüberangebot schnell aufgebaut, Bei Nahrungsmangel stehen sie sofort als Atmungssubstrate zur Verfügung, da sie biologisch leicht abbaubar sind. Zahlreiche Arten von Bakterien sind durch Geisseln zweitweise beweglich. Sie vermehren sich durch Querspaltung und bilden oft widerstandsfähige Dauersporen. Sie besiedeln jeden Ort, an welchem sie ein als Energiequelle dienendes Substrat vorfinden und können je nach Art unter aeroben oder anaeroben Bedingungen leben. Es gibt farbstoffbildende Bakterien, Fäulnisbakterien, Gärungserreger, Krankheitserreger, lichterzeugende, stickstoffbindliche (Azotobacter), nitrat- und nitritbildende sowie Eisenbakterien. Die letzteren scheiden Eisenhydroxyd ab. Ausserdem existieren Schwefelbakterien, die aus Schwefelwasserstoff elementaren Schwefel erzeugen und diesen in Körnchen aufspeichern. Krankheitserregende Bakterien, die in die Blutbahn von Mensch und Tier gelangen, scheiden dort sogenannte Toxine aus. Folgende Einteilung ist üblich: Echte Bakterien, Eubacteriales, die Hauptmasse der Bakterien. Dazu gehören die Familien der Kugel-, Stäbchen- und Schraubenbakterien. Darin enthalten sind die Erreger von Pest, Ruhr, Typhus, Pflanzenkrebs und Milzbrand, der Heubazillus, usw. Eine weitere Klasse sind die Chlamydobacteriales, wozu die Eisenbakterien, die Raseneisenstein bilden, gehören. Eine weiter Gruppe sind die Pilzbakterien, Actinomycetales, mit den Strahlenpilzen Actinomycetes. Diese sind medizinisch von grosser Bedeutung. Aus Streptomyces griseus wird ein Antibiotikum, nämlich Streptomycin gewonnen. Eine weitere Gruppe sind die Schlembakterien, Myxobacteriales genannt, die auf der Erde und auf dem Mist leben. Eine weitere Gruppe, die Spirochäten, sind lebhaft, schlangenartig bewegliche Bakterien. Hierzu gehören die Erreger der Syphilis und des Rückfallfiebers. Wichtig sind die Bakterien, die eine Gärung hervorrufen. Andere sind sogenannte Symbionten, z.B. das im menschlichen Dickdarm lebende Bakterium coli, das Kohlehydrate unter Säure- und fast immer unter Gasbildung zersetzt. Bakterien finden sich überall, sie sind in je 1 m3 Grossstadtluft zwischen 500 bis 1'500 Bakterien enthalten, in verschmutzten Abwässern ca. 1 Mio./m3 und im Trinkwasser ca 100 Bakterien/m3. Enterobacteriaceae sind Darmbakterien von Mensch und Tier. (Mesophile) Bakterien mit einem Temperaturoptimum zwischen 20 bis 45° C. (Nitrifizierende) Im Boden lebende Bakterien, die Stickstoffverbindungen umzuwandeln vermögen. Nitritbakterien setzen Ammonium zu Nitrit um. Nitratbakterien Nitrit zu Nitrat. Diese Nitrifizierung führt dem Boden Mineralstoffe zu, die für das Gedeihen der höheren Pflanzen notwendig sind. Auch im Abwasser existieren nitrifizierende Bakterien (siehe Nitrosomonas). (Thermophie) Bakterien mit einem Temperaturotpimum über 45° C.


Quelle: ARA Bern AG